Finding Beauty Beyond Baldness
Was bedeutet es, eine Frau zu sein – ohne das, was in unserer Gesellschaft als typisch weiblich gilt?
In westlichen Kulturen stehen lange Haare für Weiblichkeit, für Sinnlichkeit, für Schönheit.
Doch was bleibt, wenn dieses Symbol fehlt?
Diese Portraits erzählen davon, wie viel Stärke, Sanftheit, Würde und Tiefe jenseits solcher Ideale liegt. Weiblichkeit beginnt nicht mit dem Haaransatz – sie lebt im Blick, in der Haltung, in der stillen Entscheidung, sich so zu zeigen, wie man ist.
Diese Arbeit zeigt Frauen mit Alopecia. Frauen, die ihre Haare innert kürzester Zeit verloren haben – und solche, die seit der Kindheit keine mehr haben. Frauen, die sich ohne Perücke zeigen. Die sich getraut haben, ohne Perücke in ein Restaurant zu gehen – und solche, die sich bis heute nicht trauen, sie in der Öffentlichkeit abzulegen.
Jede von ihnen musste sich neu mit sich selbst auseinandersetzen.
Mit dem Spiegelbild.
Mit dem Selbstbild.
Mit der Identität.
Alopecia ist mehr als Haarverlust. Es ist ein stiller, tiefgreifender Einschnitt – eine Erschütterung dessen, was wir über uns selbst zu wissen glaubten. Ein tägliches Austarieren von Sichtbarkeit und Selbstschutz, von fremden Blicken und innerer Wahrnehmung.
Glatzen frieren. Regentropfen und Staub gelangen ungehindert auf die Haut. Haare schützen – biologisch. Der Rest ist kulturelle Projektion.
Diese Serie ist eine Einladung: Schönheit neu zu denken. Weiblichkeit neu zu fühlen. Sich selbst jenseits von Normen zu begegnen.
Idee: Manuela Seiler
Konzept und Umsetzung: Isabella Joss